„Wer immer alles richtig machen möchte, verpasst vielleicht den schönsten Fehler seines Lebens“
Wäre Alexander Fleming perfekt gewesen, dann hätten die Petrischalen, die er vor seinem Sommerurlaub vergessen hatte zu entsorgen, keinen Schimmelpilz angesetzt und
er hätte nach seinem Urlaub nicht die Entdeckung machen können, die das Leben unzähliger Kinder und Erwachsener gerettet hat.
Auch das Ritual und die Art und Weise, wie ich Babys und Kleinkinder in den Schlaf begleite, ist etwas, was ich durch Zufall in meinen Hausbesuchen zur Babymassage entwickelt habe. Heute bin ich
dankbar, dass ich mit diesem Ritual, so vielen Eltern in meinen Hausbesuchen und Fachpersonal in meinen Fortbildungen ein lösungsorientiertes Werkzeug zu einem entspannten Miteinander an die Hand geben kann.
Was den Wunsch nach Perfektion angeht, so wünsche ich mir, dass wir gerade im Umgang mit Kindern nachsichtig mit uns selber und mit unseren Kindern sein können. Wir dürfen den Kindern durch unser
Verhalten die Chance geben, zu lernen, wie man souverän mit Fehlern umgehen kann.
Für eine erfolgreiche Elternschaft werden nur ca. 60 % der entschlüsselten Signale und Bedürfnisse aus entsprechenden Situationen des Kindes benötigt.
Die meisten Eltern, die ich treffe, haben
eine deutliche höhere Quote, angemessen auf die Bedürfnisse der Kinder zu reagieren. Trotzdem haben noch so viel Sorge, gute Eltern zu sein. Das muss nicht sein und das sollte auch nicht
sein.
Perfektion mag in der Arbeitswelt ein Erfolgskonzept sein, in der Interaktion mit Kindern kann sie aber die eine oder andere Sternstunde verhindern.
Herzliche Grüße und viele inspirierende Momente mit den Kindern,
Margit Holtschlag
© Margit Holtschlag 2021